Spotify plant in Zukunft die ersten 1.000 Streams eines Titels pro Jahr nicht mehr zu vergüten. Manche mögen denken, was sind schon 1.000 Streams? Ungefähr 3 Euro, für manche Künstler:innen sind es nicht mehr als 30 Cent, was soll´s. Das kann man so sehen, aber das Prinzip dahinter ist aus unserer Sicht gefährlich für uns Manager:innen und unsere Künstler:innen. Wann werden aus 1.000 Streams plötzlich 10.000 oder 100.000? Wenn Spotify es als angemessen empfindet?
Es geht um dutzende Millionen Dollar pro Jahr. Was passiert wirklich mit dem eingesparten Geld? Ja, in Zukunft sollen diese Lizenzzahlungen gemäß Stream Share umverteilt werden, aber wie verlässlich ist und bleibt das?
Willkür und derartiges Geschäftsgebaren begegnen uns bereits bei anderen Plattform-Riesen, wenn diese zu mächtig werden. Was ist mit dem gesetzlichen Vergütungsanspruch für Musiknutzung? Den gibt es zwar nicht überall, jedoch hier in Deutschland ist er hart erkämpft und geltend.
Wir als Verband lehnen dieses einseitige und ungesetzliche Vorhaben strikt ab. Die Türen für solche Praktiken sollten konsequent geschlossen bleiben, denn die Historie zeigt, dass diese Entwicklungen am Ende immer zu Lasten der Künstler:innen gingen.
Wir unterstützen und empfehlen hier auch das weiterführende Statement von IMUC-Mitglied Fabian Schütze, Herausgeber des Newsletters Low Budget High Spirit.
Zudem fordern wir, dass unsere Künstler:innen bei solch grundlegenden Änderungen einbezogen werden. Entscheidungen zu Ungunsten Dritter sind hingegen inakzeptabel und unfair vor allem Newcomern gegenüber. Ausdrücklich begrüßen wir dagegen Maßnahmen zur Bekämpfung von Fake-Streams und bitten diesen Kurs konsequent weiter zu verfolgen.